Tippi Okanti, Tochter des Fotografenehepaares Sylvie und Alain Degré, wurde 1990 in Windhoek, Namibia, geboren. “Ich bin eine weiße Afrikanerin, und Afrikaner sind keine Rassisten”, sagt sie laut und stolz. Die längste Zeit ihres Lebens verbrachte sie barfuß – ein paar Pfeile im Köcher und bekleidet mit einem Lendenschurz, ohne Angst vor großen Tieren, sondern mit ihnen ins Gespräch vertieft. Der Bildband Tippi aus Afrika, für den das Dschungelkind vor der Kamera der Eltern hundertfach posierte, dokumentiert das extravagante Zusammenspiel der jungen Zweibeinerin mit Elefanten, Löwen, Gazellen und einem kleinen Krokodil: wie Tippi nach Däumlingsmanier auf dem Kopf des Dickhäuters Abu reitet und ihre Beine in dessen Ohrmuschel baumeln lässt, wie sie den beutehungrigen Leoparden J&B zur Räson bringt oder für ihren ältesten Freund, das Chamäleon Léon, Heuschrecken fängt.
Der Anfang
Degrés Eltern Sylvie Robert und Alain Degré gingen in den 1980er Jahren nach Afrika, um dort als freischaffende Naturfotografen zu arbeiten, mit Spezialisierung auf das Leben der Erdmännchen, mit denen sie einige Zeit „zusammen lebten“. Schon als Degré wenige Monate alt war, nahmen die Eltern sie mit auf Fotosafari und dokumentierten das Zusammentreffen ihrer Tochter mit afrikanischen Tieren fotografisch. Degré wuchs in engem Kontakt mit den Kindern der San auf, deren Sprache und Überlebenstechniken sie erlernte. Darüber hinaus lebte sie in engem Kontakt mit mehreren Tieren, darunter einem Elefanten, einem Leoparden, einem Löwen, einem Pavian und einem Strauß. Bennant ist sie nach der berühmten Schauspielerin Tiipi Hedren, die vorallem für ihre Rolle in Hitchcocks “Die Vögel” bekannt wurde.

Der Anfange
Alles richtig gemacht
Dass Sylvie und Alain Degré die possierliche Tochter zum Zweck der Vermarktung in lebensbedrohliche Abenteuer verwickelt hätten, kritisierten französische Journalisten – sehr zum Ärger der exotischen Familie. Und Tippi sagt: Gott muss schon Rentner gewesen sein, als er die Menschen schuf. Tippis Mutter, Sylvie, bereute ihre Entscheidung niemals, das Mädchen so ungewöhnlich aufzuziehen.

Alles richtig gemacht
Instinkte
Der Zeitung “The Telegraph” erzählte Sylvie später, dass Tippi schon als Kleinkind lernen musste, mit den Tieren umzugehen. Dafür bin ich gemacht. Ich bin geboren, um die Seelen der Tiere zu retten. Und weil sie trotz höherer Weihen gerne lacht, erzählt sie die Geschichte von ihrem afrikanischen Wecker – einem Hahn, der jeden Morgen die Treppe hinauf in Tippis Zimmer stolzierte und ihr ganz exklusiv ins Ohr krähte.

Instinkte
Keine Angst
Die Eltern bemerkten schnell, dass Tippi einfach keinerlei Angst vor den Tieren hatte. Zum Beispiel gab es regelmäßig Streitereien mit Affen um ihre Milchflasche. Die Mutter erinnert sich auch, dass Tippi ihr immer wieder befahl “still zu sein”, weil ein Elefant an einem Plamenblatt knabberte, und Tippi nicht wollte, dass er beim Essen gestört wird. In diesem Alter gibt es in unserer modernen Welt wahrscheinlich nicht viele Kinder, die sich im Umgang mit Tieren so sehr auf ihre Instinkte verlassen können.

Keine Angst
Wie Tiere ticken
Irgendwie schaffte sie es ganz allein, Teil einer Elefantenherde zu werden. “Sie verstand einfach, wie die Tiere ticken. Sie dachte, sie sei eine von ihnen. Ihre Freundin.” Mit ungeheurer Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen passte sich Tippi den unterschiedlichsten Tieren und ihrer Lebensweise an. Wen man ihrer Mutter glaubt, war Tippis einzige Sorge als Kind, dass ihr eines der Tiere, die Milchflasche wegschnappen würde. Schon als Kleinkind streifte sie allein in der Wildnis umher

Wie Tiere ticken
Schnappschuss
Dazu gehört es auch, ständig auf der Hut zu sein. Während es nicht vilee Informationen zu diesem Foto gibt, müssen wir aber dazu sagen, dass wir glauben, es handelt sich um einen Schnappschuss. Wir können uns nicht vorstellen, wieso ihre Eltern ihre erlaubt haben sollten, mit solch riesigen Messern zu spielen. Schon witzig, wenn man bedenkt, dass andere Kinder in diesem Alter im Laufstall stehen.

Schnappschuss
Das Löwenbaby
Als sie noch ganz klein war, freundete sie sich zum Beispiel mit Mufasa an, einem Löwenbaby. Später verhielt sich der Löwe Tippi gegenüber zwar recht sanftmütig, aber als er einmal an ihrem kleinen Körper vorbeistrich, fegte sie sein Schwanz beinahe um. Damit war den Eltern natürlich klar, dass die Tiere Tipp zwar freundlich begegneten, ihre Tochter aber ihre Größe und Kraft gern überschätzte. Damit war es vorbei mit der Freundschaft zu Mufasa.

Das Löwenbaby
Lockere Eltern
Heute sagt Mutter Sylvie: “Ich fand es einfach eine unglaubliche Erfahrung für Tippi. Ich war auch locker, weil mir der Gedanke gefiel und weil wir zuvor sechs Jahre in der Kalhari gelebt hatten.”Den Eltern war es wichtig, ihrer Tochter das Leben im Einklang mit der Natur weiterzugeben, anstatt ein steriles urbanes Leben. Hier sehen wir sie mit ihren Freunden in der Kalahari: Einer Gemeinschaft von Meerkatzen.

Lockere Eltern
Gigant mit Stoßzähnen
Weil Tippi ihre eigene Größe noch nicht einschätzen konnte, ging sie furchtlos auch auf große Tiere zu. Zum Beispiel traf sie im Alter von gerade mal 18 Monaten einen Elefanten namens Abu. Laut ihrer Mutter sah sie ihm in die Augen und sprach mit ihm wie mit einem Menschen. “Da war sofort eine Beziehung zwischen ihnen!”, erzählte Sylvie später in einer Dokumentation.

Gigant mit Stoßzähnen
Leopard als Kumpel
Dass Tippi tatsächlich eine besondere Beziehung zu den Tieren hatte, zeigte sich auch an der Begegnung mit dem Leoparden J&B. Ein einheimischer Bauer hatte ihn adoptiert, nachdem seine Mutter Wilderern in die Falle gegangen war. Eines Tages griff der Leopard ein anderes Kind an. Tippi erinnert sich, dass sie dazwischen ging und das Tier tatsächlich davonrannte. Trotz seiner animalischen Instinkte, verhielt sich das Tier Tippi gegenüber freundlich und ruhig.

Leopard als Kumpel
Ihre Gabe
Für die Eltern war von Anfang an klar, dass Tippi eine ganz besondere Gabe hatte: Ihr gelang es ohne viel Anstrengung eine Beziehung zu den verschiedensten Tieren aufzubauen. Etwas wofür andere Menschen Monate oder gar Jahre brauchten. Ihre Mutter sagte dazu: “Tippi glaubt, dass jeder Mensch ein besonderes Talent hat und das war eben das ihre.” Ihre Eltern dokumentierten die meisten dieser Beziehungen stolz und füllten ganze Fotoalben damit.

Leopard als Kumpel
Sei kein Frosch
Dabei machte Tippi keine Unterscheidung, um welches Tier es sich handelt. Wenige kleine Mädchen würden freiwillig einen schleimigen Frosch liebkosen. Tippi dagegen, die auf diesem Foto einen riesigen Afrikanischen Bullenfrosch herzt, schien sich vor gar nichs zu scheuen. Egal, ob es isch um “hässliche” oder gefährliche Tiere handelt.

Sei kein Frosch
Wilder Ritt
Dieses Foto lieben Tippis Eltern besonders, und wir verstehen absolut wieso: Stolz und glücklich reitet sie hier einen Vogel Strauß names Linda. Zwar ist dieser Vogel gezähmt, aber einen wilden Strauß würde wohl selbst Tippi nicht so schnell hätte zähmen können. Als sie mit ihren Eltern die Farm besuchte, konnte sie keiner davon abhalten, sich Linda nicht nur zu nähern, sondern ihr agr auf den Rücken zu klettern.

Wilder Ritt
Die Kalahari
Natürlich begegneten die Degrés auf ihren Reisen nicht nur wilden und gezähmten Tieren, sondern auch den Einheimische. Für Tippi waren diese Begegnungen mit Ethnien wie den Himba in der Kalahari oder den Buschmännern eine besonders wertvolle Erfahrung für ihr Leben. Dazu liebte sie deren lebensweise und freundete sich im Nu mit den Kindern an. Dazu hatte sie ein besonderes Sprachtalent und lernte schnell ein paar Worte. “Als wir die San in Nord-Namibien für eine Doku filmten, verbrachte Tippi den ganzen Tag mit der Gruppe ohne uns. Bis sie abends irgendwann mit den anderen Kindern einschlief”, erzählte Mutter Sylvie. Die brachten ihr nicht nur bei, wie man in der Wilndis Beeren und Wurzeln sucht, sondern zeigten ihr auch den Umgang mit Pfeil und Bogen.

Die Kalahari
Spaßvogel
Von Anfang an akzeptierten die lokalen Stammeskinder Tippi. Sylvie sagte: “Als wir in ein Dorf mit afrikanischen Kindern kamen, war Tippi innerhalb von zwei Minuten der Clown und die Leute fanden sie so süß.” Tippi sagt, die afrikanischen Kinder hätten sie wirklich akzeptiert und gerne mit ihr gespielt, was auch an ihren Haare.

Spaßvogel
Vogelfrei
Dieses Foto enstand auf einem berühmten Brutplatz von Küstenvögeln auf den Seabird Islands vor Südafrika. Die Eltern wollten dort unbedingt filmen, und waren überrascht als sie in einem ruhigen Moment nach Tippi suchten. Die stand wie eine kleine Naturgöttin inmitten der Kolonie. Die 6-Jährige sah aus, als wäre sie am liebsten mitgeflogen.

Vogelfrei
Keine Angst
Das schöne an Tippis Fotos ist auch, dass es anderen Menschen zeigt, wie man “wilden” Tieren am besten begegnet und dass nicht alle Tiere von sich aus angreifen. Wie in diesem Fall: Sie blieb ganz ruhig und zeigte der Schlange damit, dass sie keine Gefahr darstellt. Im Gegenteil. Die züngelnde Schlange wiederum schien ebenfalls schlicht neugierig zu sein…

Keine Angst
Von wegen Plüschtiere
So unbefangen ging Tippi mit den Tieren um, dass sie manchmal tatsächlich einfach beim Spielen einschlief, wie hier mit diesem Löwenbaby. Niedlich, oder? Kein Wunder, dass ihre Eltern ihr keine Plüschtiere schenken mussten. Wahrscheinlich hätte Tippi gar nichts damit anzufangen gewusst.

Von wegen Plüschtiere
Keine Scheu
Stadtkinder würden bei diesem Foto vielleicht die Nase rümpfen. Schließlich heißt es im Zoo immer, man solle die Tiere nicht füttern. Aber Tippi besuchte oft auch Farmen, wo wilde Tiere gerettet oder aufgezogen wurden. Deswegen durfte sie manchmal sogar die Flasche geben, wie bei diesem Zebra-Fohlen. Allerdings wusste sie natürlich auch schon genau, wie man sich wilden Tieren gegenüber verhält.

Keine Scheu
Im Einklang
Dieses Foto ist nicht gestellt: Tatsächlich verhielt sich dieser Elefant sanft und ruhig dem kleinen Mädchen gegenüber. Er trug sie sogar auf seinem Rüssel spazieren. Ob esan Tippis Austrahlung liegt? Die Eltern machten sich jedenfalls keine Sorgen, sondern ließen die Beiden einfach machen.

Im Einklang
Plantschbecken
Sogar ins Wasser wagte sich Tippi mit den grauen Riesen und schien auch dort völlig unerschrocken. Scheinbar akzeptierte die einheimische Herde das kleine Mädchen mit dem blonden Haar völlig als eines der ihren. Die Abkühlung, die Tippi ihrem Freund das verpasst, scheint er jedenfalls sehr zu genießen…

Plantschbecken
Was für ein Lebensstil
Auch Tippis Kleidungsstil ist nicht inszeniert, er passte einfach zu ihrem Lebensstil. Tippi trug keine Blumenkleider, sondern Tierfell und Lederschurze. Statt eines Rucksacks trug sie einen Koffer herum, der aus einem Stück Baum geschnitzt war. Statt Kuscheltiere hatte sie echte Tiere zum Spielen und Liebkosen. Dass Tippi dieser Lebensstil nicht aufgezwungen wurde, zeigen Foto wie dieses eindeutig, oder?

Was für ein Lebensstil/
Ihre Freunde
Am besten kam Tippi natürlich mit den Affen zurecht. Immerhin, gibt es sehr viele Ähnlichkeiten im Verhalten von Menschenkindern. Dass dieser Pavian ihre Geste spiegelt, zeigt wie nahe sie ihm gekommen ist. Von den Kindern der Einheimischen abgesehen, spielte Tippi in ihrer Kindheit vorallem mit Tieren.

Ihre Freunde
Fürs Leben gelernt
Viele werden sich jetzt fragen, ob Tippi überhaupt jemals Schulunterricht genossen hat. Tatsächlich haben ihre Eltern sie die ersten Jahre selbst unterrichtet und dazu aber auch immer die Natur als Anschauungsmaterial genutzt. Dazu ermittelten sie Tippi all die Kenntnisse, die sie sich selbst in den Jahren im Busch angeeignet hatten. Hier lernt Tippi von Schildkröten sich in Geduld und Zielstrebigkeit zu üben. Als Tippi später eine echte Schule besuchte, tat sie sich erst gar nicht leicht und so setzten die Elten den Unterricht zu Hause erstmal fort.

Fürs Leben gelernt
Was für eine Beziehung
Besonders beeindruckend finden wir die Fotos von Tippi und der Elefantenherde. Der Afrikanische Elefant gehört zu den größten Landlebewesen und wiegt locker mal drei bis zu sieben Tonnen. Außerdem werden sie beinahe so alt wie Menschen. Das kleine Mädchen und die Giganten, das ist schon ein gewaltiger Kontrast. Aber scheinbar wurde Tippi wirklich akzeptiert von der Herde.

Was für eine Beziehung
Kein Fake
Wer sich wundert, wie ausgiebig und schön Tippis Leben auf diesen Fotos dokumentiert ist: Ihre Eltern reisten nicht aus Jux udn Tollerei durch Afrika. Sie waren Tierdoku-Filmemacher und hatten natürlich ein Profi-Augen, wenn es darum geht, das richtige Motiv abzupasen. Dass sie so wahnsinnig viele Fotos von Tippi und den Tieren machen konnten, zeigt aber auch, dass diese Momente nicht gestellt waren, sondern einfach ein Nebenprodukt all ihrer Begegnungen…

Kein Fake
Respektvoller Umgang
Während andere “Tierbändiger” oft mit recht brutalen Mitteln arbeiten, um den Respekt wilder Tiere zu erlangen, beweist Tippi, dass es auch ganz anders geht. Während andere “Tierbändiger” oft mit Schlägen oder Gewalt arbeiten, schien Tippis sanfter Umgang viel besser anzukommen. Vielleicht lag es daran, dass Tippi wirklich keinen Unterschied zwischen den wilden Tieren und ihren menschlichen Freunden machte…

Respektvoller Umgang
Auf Augenhöhe
Ihre Eltern Alain und Sylvie machten sich deshalb auch keine großen Sorgen um Tippi. Sie vertrauten ihrer Einfühlungsgabe. Und Tippi? Die hatte scheinbar vor gar nichts Angst. Hier küsst sie sogar ein kleines Krokodil auf die Nasenspitze…

Auf Augenhöhe
Fast wie Mogli
Auf den Fotos trägt Tippi meist nur einen Lendenschurz oder ein Tuch um die Hüften, und wirkt damit noch mehr wie Mogli aus dem Dschungelbuch. Das machte in diesem Klima natürlich auch viel mehr Sinn. Aber Tippi dürfte es später ganz schön schwer gefallen sein muss, ganz normal Jeans und T-Shirts zu tragen.

Fast wie Mogli
Die Doku
Nach ein paar Jahren in der “Zivilisation” kehrte Tippi mit 12 Jahren das erste Mal nach Afrika zurück. Damals sollte sie für den Discovery Channel in einigen Tier-Dokus auftreten. Es ist das erste Mal, dass sich Mutter und Tochter widersprechen. Während die Mutter sagt, es sei eine wunderbare Erfahrung für Tippi gewesen, sagte diese später: “Natürlich war es toll, die Elefanten und Löwen zu sehen, aber da war immer die Kamera dabei. Es war ziemlich harte Arbeit für eine 12-Jährige in der Hitze. Ich war ganz schön kaputt und nicht immer glücklich.” Harte Worte.

Die Doku
Auch gezähmte Tiere
Noch viel später erst gaben die Eltern zu, dass einige der Tiere auf den spektakulären Fotos gar nicht wild waren, sondern gezähmt auf Farmen lebten. Sie waren den Umgang mit Menschen gewöhnt, weil sie von einheimischen Bauern aufgezogen worden waren. Man muss aber dazu sagen: “In diesen ariden Wüsten Südafrikas haben die Bauern oft 10.000 bis 20.000 Hektar Land. Deswegen ziehen sie verwaiste Tiere auf, oder halten sie als Haustiere. Auf diese Weise konnte ihnen Tippi so nahe kommen.” So erklärten es die Eltern. Es handelte sich also keineswegs um Zootiere.
Trotzdem mutig
Es stimmte also schon, dass Tippi unter wilden Tieren aufwuchs, und soviel Umgang mit ihnen hatte, dass sie einfach furchtlos war im Umgang mit ihnen. Für Tippi waren diese Tiere ebenbürtig, egal ob sie als gefährlich, giftig, oder scheu galten.

Trotzdem mutig
Der Unfall
Gab es nie einen Unfall? Nun ja. Einmal wurde Tippi tatsächlich gebissen. Ihre Mutter erklärte sich später, dass die Meerkatze einfach neidisch war, weil Tippi sich in dem Moment mehr um Cindy, den Schimpansen gekümmert hatte. Die Meerkatze biss sie in die Nase. Das Witzige daran, Tippis Eltern hatten ihr bei der Geburt den Zweitnamen “Okanti” verpasst, was “Meerkatze” bedeutet.

Der Unfall
Die Medien
Als die Außenwelt von Tippi erfuhr, herrschte natürlich große Aufregung. Es gibt mehrer Dokus, die ihre Kindheit nachspielen und beleuchten. Darunter “Le Monde Selon Tippi” (Die Welt wie Tippi sie sieht) (1997), “Tippi en Afrique” (2002), oder “Around the World with Tippi” (2004). Einige wurden im Discovery Channel gezeigt. Seitdem hatte sie den Ruf als westlicher “Mogli” weg. Das Dschungelkind.

Die Medien
Urbaner Dschungel
Nach zehn Jahren im Dschungel betrat Tippi das erste Mal die westliche Welt, und Tippi fiel es naturgemäß nicht gerade leicht sich einzugewöhnen. Sie lebten plötzlich in einer kleinen Wohnung, hatten nicht mal Platz für einen Hund. Überhaupt fängt in den Städten, in denen sich die Leute auf die Füße treten, das Unglück erst richtig an. So ging die Ehe von Maman und Dadou in die Brüche, und Tippi musste vom Kreuz des Südens unter die Dächer von Paris ziehen. Dort sah sie in den Schlachtereien tote Hühner am Haken hängen, die sie an ihren afrikanischen Wecker erinnerten. Der Bauch fing zu rumoren an.

Urbaner Dschungel
Nicht leicht
Ihre Eltern fanden, es sei an der Zeit sich an die normale Welt zu gewöhnen und schickten sie auf eine öffentliche Schule in Paris. Aber Tippi fand einfach keinen Zugang zu den anderen Kindern, also machten sie mit dem Heimunterricht weiter. Dafür kauften sie ihr einen Wellensittich. Scheinbar ein schwacher Ersatz, aber tatsächlich folgte er ihr überall hin, sogar in den Zug. Meist saß er auf ihrem Kopf. Vorallem die ersten zwei Jahre in der Stadt waren extrem hart für Tippi.

Nicht leicht
Im Rückblick
Schon in jungen Jahren schrieb sie auf ihre eigene Homepage. “Mein Name ist Tippi. Ich bin Afrikanerin und wurde vor zehn Jahren in Namibia geboren.” Ihre Mutter erklärte der Zeitung: “Tippi glaubt, sie sei Afrikanerin und sie will einen Nambianischen Pass. Ihr Ziel ist es einmal Botschafterin für Nambia zu werden.” Im Rückblick erzählt die erwachsene Tippi heute, dass sie sich einfach nur gesegnet fühle, ob dieser Kindheit.

Im Rückblick
Neue Leidenschaft
Es dauerte zwar etwas, bis sich Tippi an ihr neues Leben in Paris gewöhnt hatte, aber schließlich besuchte sie doch eine normale Schule und studierte schließlich sogar an der La Sorbonne Nouvelle University. Es dürfte keine Überraschung sein, dass sie sich für Film entschied. Dieses Foto ist ein Schnappschuss vom internationalen Umwelt-Film-Festival. Das letzte, was man von ihr hörte, war, dass sie sich um Tiger in Fort Boyard kümmert, einem bekannten Safari-Park.

Neue Leidenschaft
Rückkehr
Allerdings kehrte sie immer mal wieder in die alte Heimat zurück. All das ist nachzulesen in ihrem eigenen Buch: “Tippi: My book of Africa.” Dort beshrieb sie auch ihr Wiedertreffen mit den alten Kindheitsfreunden vom Stamm der Hiba und der Buschmänner.

Rückkehr
Mehr Moglis
Tippi ist nicht der einzige moderne Mogli. Es gibt viele ähnlich Geschichten von Kindern, die in der Wildnis aufwuchsen. Marina Chapman beispielsweise, die entführt worden sein soll und fünf Jahre mit Kapuzineräffchen lebte, die ihr zeigten, wie man Hasen und Vögel mit der Hand fängt. Oder dieser junge Chilene, der 2001 unter einem Rudel wilder Hunde gefunden wurde. Angeblich soll er zwei Jahre mit ihnen gelebt haben und von den Hunden versorgt worden sein. Wie geht es Ihnen? Könnten Sie sich das für Ihr Kind vorstellen?

Mehr Moglis